Die Geschichte des Grafenwinkels

Südlich der Peene, in einer romantischen Gegend voll ursprünglicher Natur, befanden sich zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert zahlreiche Herrenhäuser im Besitz der weit verzweigten Familie von Schwerin, dem so genannten Grafenwinkel. Eine Auswahl der bedeutendsten Objekte stellen wir hier vor. Den Mittelpunkt der Vereinstätigkeit "Kleiner Grafenwinkel e.V." bilden in alphabetischer Reihenfolge die Orte Löwitz, Schmuggerow, Schwerinsburg und Sophienhof.

Schloss Ducherow

  • Kurt Christoph von Schwerin ließ Mitte des 18. Jahrhunderts das Gebäude errichten
  • Nach wechselhafter Geschichte wurde das stark sanierungsbedürftige Gutshaus 2022 von zwei Ducherowern erworben und sieht nun auch Dank des Fördervereins einer besseren Zukunft entgegen.

Herrenhaus Löwitz

  • Löwitz gilt als einer der ältesten Familienbesitze der von Schwerins. Hans Graf von Schwerin ließ das Schloss ab 1880 errichten. Vor seiner Auffahrt befand sich ein Denkmal Kurt Christoph von Schwerins, dieses wurde 1912 eingeweiht.
  • Das Haus im Stil der Neorenaissance verfiel nach dem Krieg schrittweise und wurde in der DDR 1984 abgerissen. Der verbliebene Schlossflügel wurde 1994 mit schwerer Technik entfernt.
  • Der von Mauern und großen Kastanien umgebene Schlosspark ist ca. 4 ha groß und steht im Zentrum der Vereinstätigkeit.

 

Schloss Sophienhof

  • Bis 1755 hieß Sophienhof Hagedorn und war ein Vorwerk von Löwitz.  Nach dem Tod von Sophie Juliane, einer Schwester des Generalfeldmarschalls auf Putzar, erfolgte die Umbenennung, um sie für Verdienste an Land und Leuten zu würdigen.
  • Hans Axel Tammo Graf von Schwerin ließ ab 1880 das Schloss errichten. 1933 wurden durch einen Brand die 3. Etage und der Turm zerstört, jedoch aus wirtschaftlichen Gründen nicht wieder in  den ursprünglichen Zustand versetzt. 
  • Erwähnenswert ist, dass 1912, der spätere Eigentümer von Sophienhof Hans Bogislav von Schwerin in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika eine Schwerinsburg erbauen ließ, eines der Wahrzeichen der Stadt Windhoek in Namibia.
  • Nach Jahrzehnten des Stillstands und Verfalls von Sophienhof begann 2001 eine neue Ära mit dem Erwerb des Schlosses durch die heutigen Eigentümer Famile Tesch.
  •  Das-Haus-im-Park 

Schloss Schwerinsburg

  • Kurt Christoph von Schwerin ließ zwischen 1720 und 1733 das Schloss im damaligen Ort Kummerow erbauen. Die Namensänderung in Schwerinsburg erfolgte durch Friedrich Wilhelm I anlässlich der Einweihung, da er vom Schloss stark beeindruckt war.
  • Zum Kriegsende 1945 brannte die Anlage komplett ab. Die meisten Kunstgegenstände verbrannten oder wurden geplündert. Die Reste stehen heute unter Denkmalsschutz.
  • Der Schlosspark mit seinen Mauern ist teilweise erhalten und frei zugänglich. Das Schloss hatte ca. 100 Zimmer und verkörperte mit seiner imposanten Größe wirtschaftliche Stärke und gesellschaftliche Stellung.
  • Bis zum Brand war das Schloss ein Mittelpunkt kulturellen Lebens und hatte außer König Friedrich Wilhelm I auch  Persönlichkeiten wie den Dichter der Romantik Rainer Maria Rilke, Jakob von Uexküll - den Begründer der Umweltforschung und Friedrich Ludwig Jahn, bekannt als Turnvater Jahn, zu Gast. Letztgenannter hat in Friedland nach Berlin-Hasenheide den 1. öffentlichen Turnplatz angelegt.
  • Sehenswert ist die Heimatstube in Schwerinsburg.
  • (Frau Riemann, Frau Witt)

Herrenhaus Schmuggerow

  • Maximilian Graf von Schwerin-Putzar ließ ab 1865 Schloss Schmuggerow nach den Plänen von Architekt Paul Otto Brückwald errichten.
  • Das Herrenhaus befand sich nach der Enteignung 1945 in unterschiedlichster Nutzung und wird heute als touristisches Mietobjekt von Graf von Hardenberg geführt.
  • Teile des Schlossparks, in dessen Nähe sich ein Haltepunkt der ehemaligen Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn befindet, sind frei zugänglich. Diese Schmalspurbahn verband mit 250km  viele Orte im heutigen MST und VG sowie Guts- und Herrenhäuser  mit eigen finanzierten 80km und sorgte für zügigen Abtransport von Ernte und anderen Gütern u.a. nach Anklam. Initiiert von Hans Bogislav Tammo von Schwerin.

Burg Spantekow

  • Spantekow wurde 1558 bis1567 als Festung angelegt und hat im Südwestteil vorspringende Eckbastionen und Kasematten. Über der Toreinfahrt prangt auf einem Relief der Erbauer Ulrich von Schwerin mit seiner Ehefrau Anna v. Arnim (um1570).
  • Der Schlosshof wird von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden begrenzt. Das zwei- bzw. dreigeschossige Hauptgebäude hat einen rechteckigen Treppenturm. Die Entstehungszeit wird um 1550 angenommen; das dritte Geschoss mit der Turmhaube kam 1908 hinzu. Der langgestreckte Bau gegenüber stammt aus der Mitte des 16.Jahrhunderts.
  • Ulrich von Schwerin (um 1500 - um 1575) war Großhofmeister von Pommern-Wolgast und bestimmte lange Zeit die Geschicke Pommerns. Ulrich war sehr wohlhabend und erbaute Putzar.
  • Spanterkow ist heute im Besitz von Caspar Frhr.v.Harnier.  ( Dr. K. v. Pentz)